Was ist eigentlich los? Oder: Einen guten Rutsch!

Das Jahr 2019. Ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Genau so intensiv, wie unsere Emotionen dieses Jahr von A nach Z schwankten, so schnell ging das Jahr auch vorüber. Vieles hatten wir vor, wenig davon haben wir geschafft, keine der Entscheidungen haben wir bereut. Dennoch: Es kamen im Laufe der zweiten Jahreshälfte etliche Fragen bezüglich unserer Vereinsaktivität auf. Allem voran die Frage: Was ist eigentlich los? Warum hört man von euch nichts mehr? Warum wurde der Wasserhäuschentag abgesagt? Fragen, deren Antwort mehr bedürfte als einer einfachen kurzen E-Mail oder eines kurzen Textes auf Facebook und Co. Da wir uns aber auch am Ende dieses turbulenten Jahres in der Pflicht sehen, euch einige Dinge im Nachgang (hoffentlich) etwas verständlicher zu machen, schreibe ich euch diesen Text in der Hoffnung, Unklarheiten, Gerüchte und Zweifel an unserer Motivation auszuräumen.

Zunächst: Der Wasserhäuschentag

Anfang des Jahres hatten wir mit großen Tönen und viel Motivation verkündet: 2019 wird nach 2017 das zweite große Jahr der Wasserhäuschen in Frankfurt und Umgebung. Wir hatten viele Ideen, jede Menge Motivation, aber nur wenig Arbeitskraft. Auf unsere Aufrufe, wer gerne unterstützen würde, haben wir leider nahezu keinerlei Rückmeldung bekommen. Auf unserer Suche nach Wasserhäuschen, die gerne teilnehmen würden, stießen wir zumeist auf Skepsis und Unwillen, als auf Freude über das Event. Dennoch haben wir einen guten Satz an Wasserhäuschen zusammengebracht, die gerne dabei sein wollten. Leider galt das nicht hinsichtlich der Unterstützung. Händeringend haben wir gesucht, aber nur wenige Leute ausmachen können, denen wir guten Gewissens verantwortungsvolle Aufgaben geben konnten. Das hat im Endeffekt dazu geführt, dass ein immenses Maß an Arbeit erneut an einigen wenigen, in ihrer Anzahl sehr komfortabel an einer Hand abzählbaren Menge an Menschen kleben blieb. 2017 funktionierte das, zehrte aber wahnsinnig an unseren Ressourcen (wenn auch am Ende der Tag dafür absolut entschädigt hat). Das konnten wir dieses Jahr schlichtweg nicht leisten. Aufgrund diverser Differenzen in der Vorstellung zur Ausgestaltung des Tages schrumpfte die Zahl der Verantwortlichen auf nicht mehr als drei. Schließlich erforderte das Privatleben eines dieser Teammitglieder aufgrund schwerer Krankheit die absolute Aufmerksamkeit. Der aufkommende Workload war schlichtweg nicht mehr zu meistern. Wir entschieden uns, den Tag nicht stattfinden zu lassen. Sollte es das gewesen sein? Sicherlich nicht! Wir haben weiterhin vor, das ganze wieder neu aufzurollen. In einer anderen Teamzusammensetzung, auf anderen Füßen, aber mit dem gleichen Ziel: Einen wunderbaren Tag für alle zu veranstalten. Vielleicht funktioniert das ja im kommenden Jahr.

Oha, die Pachterhöhung!

Großes Thema 2019 war die Pachterhöhung für einige Wasserhäuschen in Frankfurt. Zur Erinnerung: Die Stadt Frankfurt kam auf den Trichter, viele der Grundstücke, auf denen Wasserhäuschen stehen, neu zu bewerten. Sicherlich in manchen Fällen nicht ungerechtfertigt, kam es nach dieser Neubewertung zu einer teilweise immensen Steigerung der Pachtkosten. Diese Pachtkosten hat eine gewisse Frankfurter Brauerei als Pächter, nahezu 1:1 an die BetreiberInnen der Wasserhäuschen weitergegeben. Eine Steigerung von teilweise nahezu 100% konnten viele der BetreiberInnen einfach nicht hinnehmen. Im Dialog mit Stadt und Brauerei, sowie mit OB Peter Feldmann versuchten wir, einen Weg zu finden, mit welchem alle Seiten zufrieden sind. Nach diversen Gesprächen und Terminen, u.a. mit Stadtrat Jan Schneider verlief das Thema im Rahmen einer weiteren Klärung zwischen Binding/Radeberger und der Stadt ein wenig im Sand.
Doch wie ist nun der aktuelle Stand: Um ehrlich zu sein: Wir wissen es nicht genau. Man spricht nicht mehr, oder nur noch sehr sporadisch und ungern mit uns. Möglicherweise wurde das Thema den Parteien durch die Öffentlichkeit etwas unangenehm, oder es hat einen ganz einfachen anderen Grund: Es ist gerade kein Wahlkampf mehr. Was wir jedoch leider feststellen mussten: Einige der Betroffenen BetreiberInnen (z.B. Elif an der Holbeinstraße oder Spiro vom Wasserhäuschen auf der Insel) haben ihr Geschäft mittlerweile abgegeben und anderen überlassen. Wir sind weiterhin dran. Im nächsten Jahr spricht man hoffentlich wieder mit uns.

Ihr postet gar nichts mehr? Sind eure Tastaturen kaputt?

Nein. Aber wenn wir nichts zu sagen haben, halten wir die Klappe. Und ja: Natürlich sind wir noch aktiv. Mehr und professioneller sogar, denn je. Wir haben die letzten Monate ein wenig intensiver über unsere ursprünglichen Ziele reflektiert. Unser Hauptziel war stets: Das Thema Wasserhäuschen soweit zum Thema zu machen, dass man wieder drüber spricht; dass die Leute es wieder cool finden und die Scheu davor verlieren. Haben wir das geschafft? Wir würden sagen: Definitiv. Warum also auf Teufel komm raus nach neuen Themen suchen, um Content zu generieren? Das wollen wir nicht. So sind wir nicht, und das ist auch nicht nötig! Infos kommen, wenn sie nötig sind, oder es Neuigkeiten gibt.

Nachvollziehbar?

Hoffen wir jedenfalls. Zu all dem muss man natürlich auch sagen, dass sich die Prioritäten vieler Mitglieder mittlerweile stark verändert haben. Nahezu alle haben eine Familie gegründet. Da bleibt natürlich weniger Zeit für Wasserhäuschen-Themen. Weniger. Nicht gar keine. Aber die Arbeitslast verteilt sich somit natürlich auf immer weniger Schultern. Und so gehen viele Dinge eben einfach etwas langsamer. Ich hoffe, das ist nachvollziehbar.
Dennoch sind wir davon überzeugt, dass wir an einem guten Punkt sind. Wir haben das Thema Wasserhäuschen in den letzten Jahren – alle zusammen – aus der Versenkung geholt und wieder weit nach vorne gebracht. Bis auf einige, größere Events agieren wir aber mittlerweile einfach mehr im Hintergrund und nutzen unsere Netzwerke.
Wir sind weiterhin für euch da für alles, was mit dem Thema Wasserhäuschen zu tun hat. Meldet euch einfach!

Jetzt aber: Vielen Dank und einen guten Rutsch!

Wir wünschen euch und euren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020. Kommt gut rein! Ein guter Vorsatz ist übrigens: Häufiger mal zum Wasserhäuschen!

Im Namen des gesamten Vereins
Frederick

Wasserhäuschentag 2019: Traurige Tage

Liebe Wasserhäuschenfreunde!

Leider mussten wir eine traurige Entscheidung treffen: Es ist sehr schade, aber der Wasserhäuschentag 2019 wird leider nicht stattfinden. Zumindest nicht so organisiert oder in dem Maße, wie er 2017 stattgefunden hat und wir uns das dieses Jahr vorgestellt hatten.

Für unsere Entscheidung gibt es vielfältige Gründe. Der wichtigste Grund jedoch ist, dass es innerhalb des Orgateams zu unvorhersehbaren Ereignissen gekommen ist, weswegen wir nicht in der Lage sein werden ein erforderliches Maß an Organisationsaufgaben zu erledigen. Denn wie bei vielen Projekten ist es auch bei diesem so, dass ein riesiger Rattenschwanz an organisatorischen Aufgaben im Hintergrund abgearbeitet werden muss, die allen Beteiligten ein gutes Erlebnis an diesem Tag ermöglichen sollen. Das können wir schlichtweg dieses Jahr nicht stemmen.

Ihr habt schon etwas für den 17. August geplant? Dann lasst euch nicht von unserer Entscheidung beirren: Gerne bewerben wir eure Aktionen ausgiebig und schauen auch selbst vorbei. Meldet euch einfach bei uns! Wer weiß, vielleicht organisieren wir einfach etwas kleineres. Etwas, dessen Rahmen eher überschaubar ist.

Wer auf dem Laufenden bleiben möchte sollte auf jeden Fall auf den bekannten Kanälen lauschen:

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Twitter: www.twitter.com/linie_11

Bis bald!

Wir 🧡 Wasserhäuschen

Frohe Feiertage und einen guten Start ins Wasserhäuschen-Jahr 2019

Liebe Wasserhäuschen-Freunde!

Jedes Jahr zum kurz vor Weihnachten setzen wir uns hin und lassen das Jahr revue passieren. Auch dieses Jahr ist wieder eine Menge passiert, viel geplant und organisiert worden. Über alles nochmal erneut zu berichten würde sicherlich nicht lohnen und aktuell geht es noch kurz vor Weihnachten so rund, dass wir nur schnell zwei wichtige Themen ansprechen möchten. Also, los geht’s:

Der aktuelle Stand der Pachterhöhungen für einzelne Wasserhäuschen

Zum aktuellen Zeitpunkt befindet sich die Stadt Frankfurt in Verhandlung mit der Radeberger Gruppe. Zum Hintergrund: Die Stadt war gezwungen, alte Verträge für Liegenschaften neu aufzurollen und die Grundstücke neu zu bewerten. Der Eigentümer, die Stadt, hat diverse Liegenschaften an die Radeberger Gruppe (Binding) verpachtet. Diese wiederum verpachtet die Liegenschaften inkl. Gebäude an die Betreiber. Gleichzeitig sind die Betreiber aber auch dazu gezwungen die Waren bei Vertragspartnern der Binding zu bestellen. Einigen wird somit einleuchten, warum es an vielen Wasserhäuschen bestimmte Getränke schlichtweg nicht gibt. Nach Aussage der Binding wurden die Pachterhöhungen durch die Stadt 1:1 an die Betreiber weitergereicht. Das führte dazu, dass einige Betreiber nun mit Pachterhöhungen von über 100% konfrontiert sind. Eine Erhöhung, die für viele nicht zu stemmen ist.

Es gibt jede Menge Details, die jetzt zu besprechen sind. Es stehen viele Lösungsansätze im Raum, die es aktuell zu bewerten gilt. Für den Moment haben die Betreiber erstmal Ruhe, denn: Bis zur Entscheidung (und das kann noch etwas dauern), liegen die neuen Verträge auf Eis.

Wir sind weiterhin der Meinung: Die Pachterhöhung kann in diesem Maße nicht durchgehen. Denn damit gefährdet man auf einen Schlag die Existenz von gleich mehreren Frankfurter Institutionen. Um das zu verhindern werden wir auch im neuen Jahr mit aller Kraft arbeiten und weiterhin stets als Bindeglied zwischen Stadt, Bindung und Betreibern agieren.

Wasserhäuschentag 2019

Wir freuen uns euch mitteilen zu können, dass wir vor kurzem die Entscheidung getroffen haben, den Wasserhäuschentag 2019 wie geplant stattfinden zu lassen. Das positive Feedback aus 2017 hat uns gezeigt: Nicht nur war es für alle ein toller Tag, sondern es hat auch einen riesigen Fokus auf das Thema Wasserhäuschen gerichtet. Genau das, was wir damit erreichen wollen. Wir befinden uns aktuell in der Grobplanung und bitten deshalb noch um etwas Geduld. Im Laufe des Januars werden wir auf allen Kanälen entsprechende Infos raushauen. Wir haben bereits viele Ideen und können es selbst kaum abwarten!

Wir freuen uns auf das Wasserhäuschen-Jahr 2019 und sind gespannt, wie es hinsichtlich der vielen laufenden Themen weitergeht. Für den Moment sind wir erst einmal raus aus allen Kanälen und melden uns wieder im neuen Jahr. Dann mit Sicherheit mit mehr Details zum Wasserhäuschentag 2019.

Wir wünschen euch und euren Familien und Freunden frohe Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2019.

Und an all diejenigen, die arbeiten müssen, während andere feiern (unabhängig davon, ob sie selbst gerne feiern würden oder damit nichts am Hut haben): Danke!

Viele Grüße und alles Liebe

Eure Linie11

Wir ♥ Wasserhäuschen

Pachterhöhung: Austausch mit StR. Jan Schneider

Wie angekündigt hatten wir am gestrigen Montag einen ausführlichen Termin im Liegenschaftsdezernat der Stadt Frankfurt, um uns mit Stadtrat Jan Schneider über die Pachterhöhung der 11 Frankfurter Wasserhäuschen auszutauschen. Wir hatten so die Gelegenheit, die Interessen, Bedenken und Wünsche der Betreiber und Betreiberinnen an einer der entscheidenden Stellen der Stadt anzubringen und den Stimmen der Betroffenen Gehör zu verleihen.

Ca. zwei Stunden saßen wir zusammen und haben die zentralen Themen der letzten Wochen diskutiert, Hintergründe besser verstehen und unsere Meinung vertreten können. Schnell wurde klar, dass die gesamte Geschichte hoch komplex ist. Unterschiedliche Verträge, Gesetze, Richtlinien und Befindlichkeiten machen das Thema nicht auf einfachem Wege lösbar.

Was wir zum aktuellen Zeitpunkt definitiv sagen können: Die Stadt Frankfurt befindet sich in regem Austausch und tiefernster Diskussion mit der Radeberger, welche die Grundstücke für einige der in Frankfurt stehenden Wasserhäuschen gepachtet hat. 11 dieser Grundstücke haben vertragliche Besonderheiten, die dazu geführt haben, dass die Erhöhung der Pacht für diese Grundstücke seitens der Stadt an die Radeberger weitergegeben wurde. Man verhandle aktuell darüber, welche Lösung man finden kann, um für alle Beteiligten eine einvernehmliche und vertretbare Lösung zu finden. Ohne, dass sich beide Parteien bewegen, wird das allerdings nicht funktionieren. Man habe sich in der letzten Woche getroffen, diskutiert, verschiedene Lösungen beleuchtet, allerdings keine Lösung gefunden.

Die Betreiber und Betreiberinnen der 11 Wasserhäuschen erhalten somit eine kurze Verschnaufpause: Ein Termin für ein erneutes Treffen stehe noch nicht fest. Bis dahin bleibt erst einmal alles beim Alten. Wir haben uns gestern die unterschiedlichen Lösungsvorschläge der Stadt aufzeigen lassen und sehen dabei einige sehr attraktive Lösungsvorschläge. Natürlich gehören dazu, wie gesagt, immer zwei: Diese Lösungsvorschläge gilt es nun zu diskutieren und zu bewerten. Aber: Das wird noch etwas dauern.

Wir bewerten das Ergebnis des gestrigen Austauschs sehr positiv. Wir hatten nun, nach unserem Termin am Wasserhäuschen an der Holbeinstraße mit OB Peter Feldmann, die Möglichkeit, unsere Anliegen an einer weiteren Stelle anzubringen und unsere Meinung vor einer Instanz zu vertreten, die künftig im Fortbestand der Wasserhäuschenkultur eine zentrale Rolle spielen wird. Dies wurde auch wohlwollend aufgenommen.

Die Denke verändert sich, und das ist ein gutes Zeichen. Für’s Erste heißt es aber: Abwarten, beobachten, aber vor allem: Die Sache nicht aus den Augen verlieren!

Wir halten euch auf dem Laufenden – versprochen!

Pachterhöhung: Unser Kommentar

Als wir 2017 gemeinsam den Frankfurter Wasserhäuschentag veranstalteten, und abends, nach getaner Arbeit und voller Euphorie am Orange Beach den Tag selbst, vor allem aber die stressigen Wochen im Vorfeld Revue passieren ließen, das war schon ein ganz besonderes Gefühl! Mehr denn je sahen wir uns in unserem Wirken als Verein bestätigt. Das Lob, das Lächeln, vor allem aber das Vertrauen, das uns von Betreibern und Wasserhäuschenfans entgegengebracht wurde zeigte uns: Es ist eine lebendige, liebenswerte Wasserhäuschengemeinschaft in Frankfurt vorhanden. Mehr denn je wurde uns klar: Diese Kultur müssen wir bewahren, und mit dieser Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Feldmann und Kulturdezernentin Hartwig sind wir dafür in einer sehr aussichtsreichen Position und auf einem guten Weg.

Wir spulen ein knappes Jahr in die Gegenwart. Freitag standen wir mit Pressevertretern, Betreibern und OB am Wasserhäuschen an der Holbeinstraße und befassten uns mit einem Thema, das uns ziemlich kräftig aus der Euphorie geworfen hat: die Pachterhöhungen. In der Diskussion mit den einzelnen Parteien, also Liegenschaftsamt, Radeberger, Betreibern, Kunden und Oberbürgermeister wurde schnell klar: Natürlich teilt man die Meinung, dass Wasserhäuschen eine wichtige Rolle zu kommt, aber man müsse als Stadt auch wirtschaftlich arbeiten. Ein harter Schlag ins Gesicht all jener, die täglich viele, viele Stunden in ihrem Wasserhäuschen stehen, Seelsorger und sozialer Betreuer, Ratgeber in Lebenskrisen sind und denen am Ende des Monats dennoch kaum etwas zum Leben bleibt. Warum macht man so etwas? Weil es ihnen Spaß macht. Sie machen es gerne. Sie tun etwas Gutes und Wichtiges. Das dürfte bei der Entscheidung, inwiefern jetzt ein Wasserhäuschen wichtiger ist als eine Supermarktfiliale und somit gegebenenfalls etwas anders bewertet werden sollte, im Liegenschaftsamt unter Jan Schneider keine Rolle gespielt haben.

Ein gutes Zeichen: durch öffentlichen Druck, ernsthafte und griffige Argumente und vor allem eine mittlerweile gut organisierte Szene, die sich nicht einfach unterkriegen lässt, ist man nun in einem ernsthaften Dialog, in dem es auch um Grundsatzfragen geht. Diese sind zum Beispiel: Meint es die Römerkoalition ernst, wenn sie propagiert wie wichtig Wasserhäuschen als sozialer Ankerpunkt in der Gesellschaft sind? Sollten Wasserhäuschen unter besonderen Schutz gestellt werden? Welches Gewand möchten sich die Parteien in der Frage nach sozialer Gerechtigkeit, Fairness und Chancengleichheit im sich stark wandelnden Frankfurt geben? Die Diskussion birgt die Möglichkeit ein Zeichen zu setzen! Für Tradition, für Vielfalt und gegen den befremdlichen Stadtentwicklungs-Einheitsbrei.

Wir möchten uns mit einigen Wünschen an alle Beteiligten richten:

Liebe Verantwortlichen beim Liegenschaftsamt, die diese Erhöhung sicherlich nach ausgiebiger Prüfung entschieden haben: Von Ihnen wünschen wir uns künftig ein großes Maß mehr Feingefühl und Flexibilität. Mit Ihrem Wirken und in Ihrer Position haben Sie die Möglichkeit den Unterschied zu machen und sich zu einer Stadt zu bekennen, die sich bisher immer durch seine Vielfalt ausgezeichnet hat. Sie haben die Möglichkeit durch Ihre gewissenhaften Entscheidungen künftig dafür zu sorgen, dass dies auch weiterhin so bleibt, und Frankfurt nicht ausschließlich für Unternehmen attraktiv wird, sondern auch für die Menschen eine lebenswerte Stadt bleibt.

Liebe Verantwortlichen der Radeberger Gruppe, die die Erhöhungen zwar ohne Aufschläge, aber auch kommentarlos weitergereicht haben: Wir wünschen uns von Ihnen, dass Sie den eigentlich Wert Ihrer Wasserhäuschen erkennen. Alleine aus rein unternehmerischer Sicht sollte Ihnen bewusst sein: das sind Ihre Verkaufspunkte. Hier werden Themen des Alltags diskutiert, während Ihr Name auf den Flaschen steht. Hier haben Sie sichere Punkte, an denen Sie sich als Unternehmen auf sympathische Weise ohne viel Aufwand platzieren können. Seien auch Sie flexibler und erhalten Sie gemeinsam mit den Betreibern diesen Schatz. Sorgen Sie besser dafür, dass die Gebäude in einem entsprechenden Zustand sind. Unterstützen Sie, anstatt einzufordern. Setzen Sie sich ein; es wird Ihnen auf unterschiedlichste Weise gedankt werden. Ein einfaches Weiterreichen einer solchen Erhöhung lassen wir schlichtweg nicht gelten.

Lieber Herr Feldmann: Mit Ihrem Besuch am Wasserhäuschen an der Holbeinstraße haben Sie gezeigt, dass Sie sich mit dem Thema befassen und sagten, dass Sie sich dafür einsetzen. Wir nehmen Sie beim Wort! An Sie haben wir folgende Bitte: Bleiben Sie am Ball! Sie haben hier die Chance zu beweisen, dass Sie zu dem stehen, was Sie sagen. Bewegen Sie Etwas.

Und einen Wunsch haben wir noch an alle politischen Vertreter, die sich in die Debatte eingeschaltet haben: Bleiben Sie mit der gebotenen Ernsthaftigkeit am Thema. Hier geht es um Existenzen und zukunftsweisende Entscheidungen. Missbrauchen Sie nicht das Thema für Ihre eigenen Zwecke und tragen Ihren inner- oder außerparteilichen Wettbewerb auf nicht dem Rücken derer aus, die sich täglich in ihrem Viertel engagieren, schuften bis es nicht mehr geht, ohne dass es ihnen wirklich gedankt wird.

Wünschen kann man es sich ja mal.

Das Treffen an der Holbeinstraße war schon einmal ein guter Anfang.

Rettet „Heinrichs Trinkhalle“

Naim Yildirim betreibt seit fast sieben Jahren sein Wasserhäuschen in der Niederurseler Landstraße, Heinrichs Trinkhalle. Mit viel Herzblut und Empathie hat er es geschafft, mit seinem Büdchen einen zentralen Teil zur Bereicherung des Stadtteils beizutragen. Hier trifft sich Jung und Alt, Arm und Reich, wie es sich eben für ein klassisches Frankfurter Wasserhäuschen gehört. Tische und Bänke und gute Verpflegung laden zu netten Gesprächen ein – gerne auch einmal mit wild fremden. Denn am Wasserhäuschen, da kennt man sich irgendwie doch, auch wenn man sich vorher nie gesehen hat!

Geht es nach dem Willen des Ordnungsamtes soll jedoch damit jetzt Schluss sein. Einige der aufgeführten Punkte, die im Endeffekt zum drohenden Entzug Naims Existenzgrundlage führen dürften, könnte man höchstwahrscheinlich getrost mit einem großen Fragezeichen versehen. Zumindest, wenn man den vielen Fürsprechern und langjährigen Beobachtern Heinrichs‘ Trinkhalle vertrauen schenkt.

Doch Naim wäre nicht seid Jahren erfolgreicher Wasserhäuschenbetreiber, wenn er sich einfach geschlagen geben würde. Mit einer Rettungsaktion, Bannern, Öffentlichkeitsarbeit und einer Unterschriftenaktion möchte er auf seine missliche Lage hinweisen. Wichtig ist vor allem, in einen geordneten Dialog zu kommen, Für und Wider zu beleuchten, und am Ende zu einer akzeptablen Lösung für alle Beteiligten zu kommen.

Wer gerne für den Erhalt des Wasserhäuschens unterschreiben möchte, kann sich anbei das Formular herunterladen und entweder an uns schicken (Adresse siehe unten), oder direkt bei Naim in der Niederurseler Landstraße vorbei bringen. Einen Besuch und einen Schwatz ist das Wasserhäuschen ohnehin wert.

Über weitere Hintergründe und den weiteren Verlauf halten wir euch auf dem Laufenden.

Wer gerne mit uns und Naim die Sache selbst, aus erster Hand, die Situation etwas detaillierter diskutieren möchte, kann gerne am kommenden Donnerstag gegen 18:30 an Heinrichs Trinkhalle zum Diskutieren vorbei kommen.

Unterschriften-Formular: 201807_Naim_Unterschriften

Link zum Wasserhäuschen auf der Karte: http://on.l-11.de/?185

DSGVO: Der Datenschutz bei Linie11.org

Am kommenden Freitag, dem 25.05.2018 ist es so weit: Die bei Unternehmen, Bloggern, Vereinen oder eigentlich jedem, der eine eigene Webseite in einem gewissen Umfang betreibt, gefürchtete neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entfaltet seine volle Wirkung. Zwar trat die EU-Verordnung bereits vor geraumer Zeit in Kraft, die Schonfrist zur Anpassung der eigenen Datenschutzrichtlinien läuft aber an diesem Freitag aus. Dann wird es ernst! Spezialisierte Abmahnkanzleien lauern bereits auf nicht griffige Datenschutzerklärungen. Dabei geht es vor allem um die personenbezogenen Daten. Auch wir sind natürlich, wenn auch nur zu einem gewissen Maße, von der neuen DSGVO betroffen. Dabei geht es vor Allem um die Speicherung eurer Daten im Rahmen der Kommentarfunktion und beim Eintragen von neuen Wasserhäuschen auf unserer Karte.

Was ändert sich für dich? Im Prinzip herzlich wenig! Zunächst jedoch haben wir die ohnehin recht selten benutzte Kommentarfunktion unter den Beiträgen vorübergehend deaktiviert, bis wir uns bei der diese Funktionen betreffenenden Datenschutzerklärung ganz sicher sind. Darüber hinaus erheben wir im Rahmen des Meldeprozesses neuer Wasserhäuschen, Kioske oder Trinkhallen die folgenden Daten: Deinen Namen, der auch gerne ein Pseudonym sein kann, und eine gültige Email-Adresse, unter der wir dich z.B. bei Rückfragen, oder zur Bestätigung deines Eintrages erreichen können.

That’s it? – That’s it! Mehr Daten erheben wir nicht von euch. Kein Google Adsense, Analytics, etc etc… Nichts. Darüber hinaus: Ist der Meldeprozess abgeschlossen, löschen wir die von euch hinterlegte Email-Adresse und das Pseudonym sofort. Wir halten also keinerlei personenbezogenen Daten von euch vor. Daraus folgt natürlich, dass wir auch den Teufel tun, und mit diesen Daten handeln.

Mal ganz ehrlich: Wir sind ein Verein, der sich dem Erhalt der Frankfurter Wasserhäuschen, bzw. der gesamten Trinkhallenkultur verschrieben hat. Wir wollen eure Daten gar nicht! Dennoch gehen wir auf Nummer sicher und erörtern in unserer neuen Datenschutzerklärung, welche Daten unter Umständen auch durch Plugins oder Drittanbieter wie Facebook, z.B. über den Like-Button gesammelt werden. Darauf haben wir selbst keinen Einfluss und verweisen deshalb innerhalb unserer Datenschutzerklärung explizit auf die Erklärungen der einzelnen Anbieter.

Die neue Datenschutzerklärung findet ihr hier: https://linie11.org/datenschutz/

Es tut uns leid, falls es durch das Wirksamwerden der DSGVO zu Unannehmlichkeiten kommt. Aber: Das macht mit Sicherheit eine gemischte Tüte wieder wett ♥

Cheers
Freddy i.N. der Linie 11

Zusätzliche Infos:

Lite-Rad-Tour 4.0

Im schönsten August-Wetter eine wunderbare Radtour machen und sich zwischendurch von der Boy Band der Frankfurter Poetry Slam Szene unterhalten lassen!

Endlich wieder eine Lite-Rad-Tour! 2012 hatte sich die „Lesebühne des Glücks“ dieses Format ausgedacht: einen schönen Startpunkt in Offenbach aussuchen, dort die erste Lesung stattfinden lassen, dann am Main entlang nach Frankfurt fahren, noch eine weitere schöne Station anfahren und zur Belohnung nicht nur weitere Lesungen, sondern auch Kaltgetränke und etwas zum Essen kredenzen. Es waren drei wunderschöne Lite-Rad-Touren in 2012 bis 2014.

Für den Sonntag, den 19.08.2018, ab 15.00 Uhr ist die vierte Lite-Rad-Tour angesagt: vier Poetry Slammer – die Poetry Slam Boy Band bestehend aus Raban Lebemann, Jey-Jey Glünderling, Gax Axel Gundlach und Jan Cönig – werden an vier Orten in Offenbach und im Frankfurter Gallus lesen. Dieses Mal sind die Linie 11, Stadtbiotop Offenbach und Frankfurt und die Jugendmigrationsdiente im Quartier die Organisatoren der Veranstaltung.

Am 19.08.2018 startet das Event um 15.00 Uhr am Stadtbiotop in Offenbach mit einem kleinen Poetry Slam der Boy Band, dann um 16.15 Uhr werden wir unser erstes Wasserhäuschen anfahren, an dem es das zweite Viertel der Lesung geben wird. Um 17.45 Uhr kommen wir spätestens am ersten Wasserhäuschen im Frankfurter Gallus an und erfreuen uns erneut der Worte der Poetry Slammer. Ab 18.45 Uhr beendet die Boy Band ihr Repertoire, so dass wir ab 19.30 Uhr noch ein paar Kaltgetränke zu uns nehmen können, bevor wir alle die Radreise zurück nach Hause antreten. Es wird ein legendärer Sonntagnachmittag – so oder so!