Pressemitteilung Februar 2018: Rückblick und WHT vol. 2

Pressemitteilung

Frankfurter Wasserhäuschen: Unterstützer ziehen positive Bilanz für 2017
Frankfurt 27. Februar 2018

Die Organisatoren des 1. Frankfurter Wasserhäuschentags ziehen eine positive Bilanz für das Jahr
2017. Demnach haben zahlreiche Aktionen in ganz Frankfurt dazu beigetragen, die Rolle der
Wasserhäuschen als Begegnungsstätten im öffentlichen Raum stärker in das Bewusstsein der
Frankfurter Bevölkerung zu rücken. Der andauernde Austausch mit Betreibern und deren Kunden, der
Presse, aber zunehmend auch Vertretern der städtischen Behörden, hat zudem zentrale
Problemstellungen in den Fokus gerückt. So zählen etwa die Einbeziehung der Wasserhäuschen in
den Denkmalschutz sowie deren Berücksichtigung bei der Planung neuer Stadtviertel auch 2018 zu
den Kernanliegen der Frankfurter Wasserhäuschen-Lobby.
Mit dem ersten Frankfurter Wasserhäuschentag im August 2017 haben die Organisatoren zudem eine
neue, stadtweite Veranstaltung ins Leben gerufen. Insgesamt elf Wasserhäuschen haben an diesem
Tag mitgewirkt, zum Großteil mit einem eigenständig organisierten Programm. Besuchern wurde so
über den gesamten Tag eine Mischung aus Kultur und Unterhaltung geboten: Lesungen, Konzerte
und ein facettenreiches Kinderprogramm sorgten für kurzweiligen Zeitvertreib bis in die
Abendstunden. Die Besucherzahl wird stadtweit auf etwa 2500–3000 Wasserhäuschenfans geschätzt.
„Es ist uns gelungen, dass die Betreiber ihre Veranstaltung an ihrem Wasserhäuschen organisieren.
Sie kennen ihren Kiez und wussten selbst am besten, was die Menschen vor Ort wollen – jedes
Büdchen hatte ein ganz eigenes Colorit. Das Wasserhäuschen stand für einen Tag im Rampenlicht,
neue Kunden haben den Weg dorthin gefunden. Damit haben wir eines unserer zentralen Anliegen
umgesetzt: Einen Beitrag zum Erhalt dieser Institutionen leisten“, sagt Frederick Löbig, zweiter
Vorsitzender des Vereins Linie 11.

Zweiter Frankfurter Wasserhäuschentag kommt 2019

Die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe ist für 2019 geplant. Die Organisatoren möchten sich genug
Vorbereitungszeit für das nächste Event lassen – auch, um Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr
ausreichend in der Planung zu berücksichtigen. „Wir waren von der Resonanz im vergangenen Jahr
überwältigt. Wir wussten, darauf müssen wir aufbauen.“ Allerdings sei ein solches Event kein
Selbstläufer: „Im Vorfeld war viel Koordinationsarbeit nötig. Wir mussten die Büdchenbetreiber für
unsere Idee gewinnen, Anstöße für Inhalte geben, behördliche Genehmigungen einholen, Marketing
und Öffentlichkeitsarbeit betreiben“, sagt Löbig. Neben dem eigentlichen Beruf mitunter eine echte
Herausforderung. „Zudem wollen wir den Fokus nicht ausschließlich auf dieses Event legen. Unser
Engagement ist ein Ganzjähriges; große Teile unserer Arbeit finden im Alltäglichen statt. Daran wollen
wir festhalten, weshalb wir uns für den zweijährigen Rhythmus entschieden haben.“
Frankfurt ist unterdessen nicht die einzige Großstadt, in der sich die Bürger verstärkt für die Refugien
im öffentlichen Raum engagieren. So veranstaltetet „Ruhr Tourismus“ dieses Jahr im Ruhrgebiet den
2. Tag der Trinkhallen. Und auch in Düsseldorf findet dieses Jahr sehr wahrscheinlich erneut der
Düsseldorfer Büdchentag statt.

Über die Linie 11

Der Verein „Linie 11 e. V. “ setzt sich für den Erhalt der traditionellen Frankfurter Wasserhäuschen ein.
Neben Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung steht dabei auch der Kontakt zu Betreibern und Gästen im
Fokus des ehrenamtlichen Engagements. Dazu besucht das 9-köpfige Team der Linie 11 regelmäßig
verschiedene Büdchen und Kioske, um mit Betreibern und Stammkundschaft ins Gespräch zu
kommen. Die Initiative hat zum Ziel, die Frankfurter Einzigartigkeit zu erhalten, und den Frankfurter
Bürgerinnen und Bürgern in einem immer schneller und anonymer werdenden Stadtleben einen
Gegenpol der Gemütlichkeit und Freundschaft zu bieten. 2017 hat der Verein zusammen mit den
Kreativen Köpfen des Frankfurter Wasserhäuschenquartetts sowie allesgude.de erstmalig den
Frankfurter Wasserhäuschen Tag ins Leben gerufen, der von nun an zweijährig stattfinden soll. Mit
ihrer Arbeit wollen die Initiatoren auch darauf hinweisen, dass die Konkurrenz für die Büdchen durch
Supermärkte und Tankstellen immer stärker zunimmt. Zudem setzen zahlreiche Bauvorhaben den
Frankfurter Originalen zu. So ist der Büdchenbestand in den vergangenen Jahren stetig geschrumpft.
Von den traditionellen „Jöst-Hüttchen“ gab es zeitweise 800 in Frankfurt – heute sind es etwa 90.

Über Wasserhäuschen.eu und allesgude.de

Ein Kernthema von wasserhäuschen.eu und allesgude.de ist die Entstehung von Identität,
insbesondere also die Frage, wie zum einen Begegnung und Kommunikation mit den Menschen,
und zum anderen unser architektonisches Umfeld unser Selbstverständnis prägen.
Wasserhäuschen dienen als wichtiger Baustein und Komponente, hier begegnen sich alle
Generationen und Schichten. Sie bieten eine auch eine optische und vertraute Abwechslung
im sich weiter vereinheitlichenden Stadtbild.
Sie setzen sich für den Fortbestand der Wasserhäuschen ein, und fanden 2014 mit dem Frankfurter
Wasserhäuschen Quartett ein Medium um dieses Anliegen spielerisch zu vermitteln.
Der kleinste analoge Büdchenführer wurde 2017 durch das Frankfurter Wasserhäuschen Quartett
Vol.II, der 2. Edition mit 32 weiteren Frankfurter Wasserhäuschen, ergänzt.
Durch den gemeinsamen Wunsch den Erhalt der Frankfurter Wasserhäuschen zu sichern,
entstand die Kooperation mit dem Verein Linie 11.

Kontakt Presse:

Linie 11 – Wir lieben Wasserhäuschen e.V.
Frederick Löbig
Röderichstraße 59
60489 Frankfurt am Main
E: frederick.loebig@linie11.org

Das war das Wasserhäuschen-Jahr 2017

Soso. 2017 ist also schon fast wieder rum. Irgendwie kommt es uns so vor, als sei dieses Jahr wesentlich schneller zu Ende gegangen, als die Jahre davor. Was hat sich in der Wasserhäuschenwelt getan?

Der erste Frankfurter Wasserhäuschentag

Wir geben zu: Mit dem Gedanken, einen Tag ganz den Frankfurter Wasserhäuschen zu widmen, haben wir nicht erst seit Beginn 2017 gespielt. Trotzdem sind wir mit den konkreten Planungen dazu erst recht spät ins Rennen gegangen. Dennoch: Zum ersten mal wurde 2017 ein Tag komplett diesem einzigartigen Frankfurter Kulturgut gewidmet, und die Häuschen gebührend gefeiert. 11 Locations, an denen die unterschiedlichsten Programmpunkte gab, machten den ersten Frankfurter Wasserhäuschentag zu einem Event jeglicher Couleur. Das Orga-Team hat sich nun einige Zeit zurückgezogen. In erster Linie, um all die ausstehenden organisatorischen Tätigkeiten koordiniert zu Ende zu bringen. Aber natürlich gingen viele Gedanken auch bereits in Richtung 2018. Wir sind uns einig: Der Tag hat eine Fortsetzung verdient, und aus diesem Grund wird aus aller Voraussicht nach auch 2018 einen Wasserhäuschentag geben. Mehr Infos dazu gibt es im Januar 2018. Wir freuen uns schon mega!

Eine merkwürdige Brandserie

Leider hat es im Verlauf des Jahres einige Betreiber in Frankfurt sehr hart getroffen: Aus bisher unerfindlichen Gründen haben in 2017 nicht weniger als drei klassische Wasserhäuschen über Nacht spontan Feuer gefangen und sind, in den meisten Fällen, vollständig zerstört worden. Der Goetheturm und diverse weitere Frankfurter Holzbauten lassen grüßen.
Wir drücken den betroffenen die Daumen, dass sie genug Energie und Standhaftigkeit aufbringen werden, ihr Geschäft wieder in vollem Umfang aufzubauen, und mit ihrem Tun einen entscheidenden Beitrag zum Frankfurter Stadtleben und zur Frankfurter Stadtkultur beizutragen!

Wer raubt die Kioske aus?

Auch erschreckend zu sehen: Die Einbrüche und Überfälle auf Wasserhäuschen, Trinkhallen und Co. scheinen sich in 2017 gehäuft zu haben. Immer wieder lasen wir von Überfällen mit wirklich lächerlichem Ertrag, der oftmals auch mit Waffengewalt durchgesetzt wurde. Ein Trend, den wir gerne im kommenden Jahr rückläufig sehen würden.

Strukturelle Änderungen

2017 haben wir uns intensiv mit diversen inner-Linie11-erischen Strukturen und viel Organisatorischem beschäftigt. Vieles Davon ist geklärt, einiges gilt es jetzt in die operative Phase zu bringen. Das bedeutet konkret, dass wir in 2018 über einen ganz zentralen Punkt entscheiden werden: Die Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Dazu dann aber noch ein paar mehr Infos, wenn es so weit ist – versprochen!

Was war sonst noch so?

Vieles. Vor allem aber viele kleine Aktionen. Auch außerhalb des großen Frankfurter Wasserhäuschentages gab es an den unterschiedlichsten Wasserhäuschen viele bunte Aktionen: Tischtennis, Kinderschminken, Glühweinabend, Lesungen, Pop-Up-Konzerte waren nur einige Aktionen, die in 2017 gezeigt haben, wie sich der Wasserhäuschen-Puls anfühlt. Zoltan hat mit seinem Mühlberglädchen vollkommen verdient den Titel „Wasserhäuschen des Jahres“ erhalten und zumindest zwei Wasserhäuschen werden wieder zum neuen Leben erweckt (nicht zwangsläufig mit dem gleichen Konzept, aber wenigstens bleibt die Bausubstanz erhalten).

Jetzt reicht’s aber, oder?

Fast! Zum Ende des Jahres hätten wir kein gutes Gewissen, wenn wir nicht noch ein paar mal danke sagen:
 
Danke an euch Wasserhäuschenbetreiber, für euer tägliches Dasein für eure Kunden, auch über die Feiertage!
Danke an euch Stammis, die ihr die Wasserhäuschen zu den bunten Flecken Frankfurts macht, die die Vielfalt in gebündelter Form wiederspiegeln!
Danke an euch Supporter, die ihr mit euren Aktionen immer wieder frischen Wind an die Buden bringt!
Danke an euch Sponsoren, die ihr mit eurem Beitrag so etwas wie den Wasserhäuschentag erst möglich gemacht habt!
Danke an euch alle, an die Community, die ihr uns mit euren Kommentaren, Beiträgen, Fotos, Einträgen auf der Karte, dem Tragen eines Elfstoff-Shirts, oder einfach einem freundlichen „Gude“ am Wasserhäuschen selbst jeden Tag aufs neue in unserem Tun bestätigt. Das macht Mut, weiterzumachen und zeigt, dass nicht nur unser Herz an dieser Frankfurter Stadtkultur hängt!
 
Danke!
 
Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2018! Passt auf euch auf und achtet auf geschlossene Fenster.
 
Bis nächstes Jahr!
 
Eure Linie 11
 
Wir ♥ Wasserhäuschen!

Wählt das Wasserhäuschen des Jahres 2017

Herbstzeit heißt Wasserhäuschen-Wahl. Wie in den vorherigen Jahren auch wird das Wasserhäuschen des Jahres 2017 gesucht. Der Gewinner aus dem letzten Jahr, Snack FM ist diesmal logischerweise nicht in der Auswahl dabei – so sind die durch die FR und Binding festgelegten Regeln.

Im ersten Aufschlag wurden durch die Leserschaft drei bemerkenswerte Wasserhäuschen vorgeschlagen. Darüber hinaus haben wir drei zusätzliche Vorschläge in die Runde gegeben, von denen wir der Meinung sind, dass sie definitiv das Zeug dazu haben, Wasserhäuschen des Jahres 2017 zu werden (nicht, dass es da nicht viele mehr gegeben hätte, aber wir müssen uns nun mal auf drei beschränken – und das sind jedes Jahr andere).

Zur Auswal stehen die folgenden sechs Wasserhäuschen:

Und zu gewinnen gibt es auch dieses Jahr wieder etwas !

►► Alle Infos zum Ablauf des Gewinnspiels sowie die Stimmabgabe: http://www.fr.de/frankfurt/fr-wettbewerb-frankfurt-sucht-das-tollste-wasserhaeuschen-a-1374813

►► Direkt zur Abstimmung (Stichwort = euer Wasserhäuschen der Wahl): www.fr-abo.de/gewinnspiel

Na dann auf ans Abstimmen!

Zwei mal Ginnheim: Zwei mal Leerstand

Da laufen wir nichtsahnend, aber mit offenen Augen durch Ginnheim, und dann das: direkt wieder zwei leerstehende, wunderschöne, klassische Wasserhäuschen gesichtet. WTF is going on with the Frankfurter Trinkhallenkultur? Hat denn niemand Lust mehr als Wasserhäuschenbetreiber einen entscheidenden Teil zur Versorgung der kleinen Leute beizutragen? Und selbst wenn nicht: Was ließen sich nicht alles für frische Konzepte in solchen geschichtsträchtigen Bauten realisieren…

Also auf, ran an die Wasserhäuschen!

Nr. 1: http://bit.ly/2yOnYr1
Nr. 2: http://bit.ly/2lcphef

Veränderungen in der Kiesstraße

Nach langer Zeit im geschlossenen Zustand fällt mit dem Wasserhäuschen in der Kiesstraße ein weiteres Frankfurter Original dem Büdchensterben zum Opfer. Wir hoffen auf eine für das Viertel verantwortungsbewusste künftige Nutzung. Wir werden das im Auge behalten und hier weiter darüber berichten.
Mit einem treffenden und sinnvollen Konzept kann aus diesem Wasserhäuschen künftig ein echtes Schmuckstück entstehen… hoffentlich.

? http://on.l-11.de/?142

Es steht ein Wasserhäuschen im Markt

Um für ein Thema zu werben und zu kämpfen muss man manchmal ungewöhnliche Wege bestreiten. Im Rahmen der aktuellen Binding Werbe-Aktion haben wir uns die Möglichkeit nicht nehmen lassen, das Thema Wasserhäuschen auch an ungewohnten Orten zu platzieren. Mit Info-Flyern, Faltkarten zum Mitnehmen und Plakaten weisen wir an diesen Ständen auf die geschichtliche Bedeutung und den heutigen Stand der Frankfurter Wasserhäuschen hin.
Das haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen! Auf Missstände hinweisen und das Wort der Wasserhäuschen auf dem „Gebiet der natürlichen Feinde“ mach außen tragen? Klarlogo!
Euch einen schönen Samstag

Neben der großen Bierpräsenz wurden unsererseits Wasserhäuschen-Infos eingeschleust
Neben der großen Bierpräsenz wurden unsererseits Wasserhäuschen-Infos eingeschleust

Erster Frankfurter Wasserhäuschentag

Die Planung ist im vollen Gange! Wir freuen uns, dieses Jahr den ersten Frankfurter Wasserhäuschen-Tag zu initiieren.

Wir starten mit einem Aufruf:

Zusammen mit allesgude.de suchen wir motivierte Wasserhäuschen-Betreiber, Stadtteilverbände, Künstler usw., die Lust haben, am 19. August an ihrem Wasserhäuschen, oder dem Wasserhäuschen ihres Vertrauens ein kleines Event zu starten.

Bei Interesse bitte einfach eine Email mit eurem Vorhaben an info@linie11.org. Wir informieren euch dann weiter und binden euch möglichst zeitnah in den Planungsprozess mit ein.

Wir sind überzeugt, dass wir zusammen etwas richtig cooles auf die Beine stellen werden und einen Tag schaffen, an dem unsere Wasserhäuschen Rhein-Main weit im Mittelpunkt stehen.

Wasserhäuschen First!
Wir ♥ Wasserhäuschen